Final Fantasy XIV – A Realm Reborn im Test

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Releasetermin: 14.04.2014

 

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: MMORPG
Entwickler: Square Enix
Herausgeber: Square Enix

 

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Final Fantasy XIV – A Realm Reborn ist nun endlich für die PS4 erhältlich und setzt somit einen neuen Meilenstein in der Geschichte des Spiels fest. Der Titel hat nämlich schon einiges auf dem Buckel, seit er im September 2010 erstmals für den PC erschien. Das Projekt scheiterte zunächst und wurde vollständig überarbeitet, bis es schließlich erneut für den PC und anschließend für die PS3 erschien. Nun wird die PS4 bedient – kann der Titel bei der Vorgeschichte überhaupt punkten? Wie schlägt sich das MMORPG auf der Konsole? Wir sind für euch nach Eorzea gereist und berichten über unser Abenteuer.

 

Ein Abenteuer in Eorzea

Wer den Titel noch nie gespielt hat, muss sich zunächst verdeutlichen, dass es sich bei A Realm Reborn um ein MMO handelt, das monatlich zur Kasse bittet. Das muss nichts grundlegend schlechtes heißen, denn Final Fantasy XIV liefert für das Geld tollen Inhalt! Der Titel bietet eine umfangreiche Story, die gut geschrieben ist und die Ereignisse der ersten XIV-Veröffentlichung weiterführt. Uns wird zu Beginn erklärt, wie fünf Jahre zuvor das Reich Eorzea, gelegen in der Welt von Hydaelyn, durch das legendäre Wesen Bahamut in Schutt und Asche gelegt wurde. A Realm Reborn zeigt Eorzea namensgebend neu aufgebaut, doch bei weitem noch nicht friedlich. Die Truppen des Garleischen Kaiserreichs setzen zur Invasion an, um Eorzea für sich zu gewinnen. Nun liegt es am Spieler, sich an der Schlacht um Eorzea zu beteiligen. Die Haupthandlung macht den Titel zum würdigen Final Fantasy-Teil. Denn die epischen Ereignisse strahlen einen Charme aus, der der berühmten RPG-Reihe mehr als gerecht wird. A Realm Reborn bietet Unmengen an Aufgaben, die die Ereignisse in der Spielwelt voran treiben. Es gibt sowohl viele Hauptmissionen, die die Story fortführen, als auch etliche Nebenaufgaben, die den Spieler quer durch die gigantische Welt schicken. Dabei werden uns Aufgaben unterschiedlichster Art zu teil, mal geht es ums Kämpfen, mal ums Auftreiben eines bestimmten Objekts. Hier erlaubt sich Square Enix nichts bahnbrechendes, doch die Missionen sind abwechslungsreich genug, um auch über einen längeren Zeitraum Spaß zu machen. Uns stehen insgesamt 8 Klassen zur Verfügung, die jeweils eigene Handlungsstränge vorzuweisen haben. Was den Titel besonders macht, ist die Möglichkeit, mehrere Klassen mit ein und demselben Charakter anzugehören. Erreicht man durch die Bezwingung von Gegnern und durch die Absolvierung von Quests genug XP, um auf Level 15 aufzusteigen, kann man seine Klasse wechseln, indem man zu einer Waffe eben dieser bestimmten Klasse wechselt. Das sorgt für den Reiz, sich einmal in jeder Klasse auszutoben, ohne etliche Figuren erstellen zu müssen. Auch das Job-System sorgt für noch mehr Umfang. Erreicht man in einer Klasse Level 30 und in einer weiteren Level 15, kann man verschiedenen klassenspezifischen Tätigkeiten nachgehen, so zum Beispiel dem Waffenschmieden, Kochen, Fischen und und und. Das Spiel bietet, wie es sich für ein MMO, für das man regelmäßig zahlt, gehört, einen wahnsinnig großen Umfang, der stets erweitert wird. Es dauert schier etliche Stunden, bis man genug Geld für ein eigenes Haus in der Kasse hat. Dieses lässt sich vollständig gestalten, was ebenfalls Stunden an Spieldauer mit sich zieht. Der Titel überzeugt mit einer spannenden Story und den damit verbundenen Hauptmissionen. Ebenso begeistern die unzähligen Nebenquests sowie die vielen Tätigkeiten, die außerhalb der Missionen möglich sind.

 

Tolle MMO-Kost auf Konsole

Einen großen Teil unserer Zeit in Eorzea verbringen wir mit der Bekämpfung von feindlichen Kreaturen. Dabei schafft es das Spiel, das Kampfsystem weitaus aktiver zu präsentieren, als es in anderen MMOs üblich ist. Im Kern sieht es das Konzept vor, verschiedene Fähigkeiten anzuwenden, die danach wiederum einige Zeit benötigen, um wieder zur Verfügung zu stehen. Es gilt also, die „Cooldown“-Zeit der Angriffe genau einschätzen zu können. Die Klassen zeichnen sich durch verschiedene Angriffsarten aus, dementsprechend bieten sie auch ein jeweils völlig unterschiedliches Spielgefühl. Es sind typische MMO-Klassen wie Tanks (Figuren, die große Gesundheitsleisten haben und dementsprechend viel einstecken können), Heiler und Nah- sowie Fernkämpfer enthalten. Das bereits angesprochene Job-System ermöglicht es, die Vorteile jeder Klasse in einem Charakter zu vereinen. Je höher man eine Klasse levelt, desto mehr Fähigkeiten kann man in die anderen Klassen mitnehmen. Je mehr Klassen man sich widmet, desto größer ist anschließend die Fülle an Skills, die man in einer einzigen Figur vereinen kann. Dieses Konzept motiviert unglaublich, in jede Klasse viel Zeit zu investieren und belohnt diese Investition im Anschluss gebührend. Es kommt dem Spieler auch entgegen, dass man sich nicht auf eine Klasse wirklich festlegen muss. Ist man beispielsweise gerne als Bogenschütze unterwegs, hätte gerne aber auch die Fähigkeiten eines Heilers, ist dies mit einigen Stunden Arbeit möglich. Wie intensiv man die Klasse des Heilers spielt, macht letztendlich aus, wie viele Fähigkeiten man beim Bogenschützen übernimmt bzw. wie stark diese sind. Diese Freiheit ist die wohl größte spielerische Stärke von Final Fantasy XIV – A Realm Reborn. Das Spiel bietet alles, was ein gutes MMO ausmacht und so stehen dem Spieler natürlich viele Städte, weitläufige Areale zum Erkunden, Dungeons mit gefährlichen Kreaturen, Gilden und auch ein umfangreiches Ausrüstungssystem zur Verfügung. Ein weiteres Feature stellen die Full Action Time Events – kurz FATE genannt – dar. Diese können in der Spielwelt jederzeit auftauchen und konfrontieren uns mit verschiedenen Aufgaben. Diese Missionen reichen vom einfachen Eskortieren bis hin zu Massenschlachten mit starken Gegnern und belohnen die teilnehmenden Spieler mit mehr XP als gewöhnliche Aufträge und selten auch mit besonderen Gegenständen. Die FATEs sind optional, machen aber besonders viel Spaß, da hier viele Spieler bei ein und der selben Aufgabe zusammenarbeiten. Das Spiel präsentiert sich durch und durch als MMO und lässt sich am besten zusammen mit einigen Freunden genießen. Dennoch können auch Einzelgänger die Welt von Eorzea ohne Probleme erkunden, solange eine Internetverbindung besteht.

 

Controller und MMO – passt das?

Ein großes Fragezeichen stand bei mir hinter der Steuerung, bevor ich das Spiel erstmals startete. Es gibt kaum ein MMO, das sich damit auszeichnet, auch per Controller gut zu steuern zu sein. A Realm Reborn heimst sich dieses Lob auf der PS4 aber definitiv ein. Anfangs mag man sich von den vielen Symbolen und Leisten im Interface mehr als erschlagen fühlen, doch die Steuerung ist wirklich schlüssig konzipiert worden. Es gibt eine sichtbare Hotbar, die die verfügbaren Aktionen sowie den jeweiligen Knopf zur Ausübung zeigt. Die Plätze in der Leiste lassen sich mit Fähigkeiten belegen und jederzeit im Menü konfigurieren. Es gibt mehrere Leisten, durch die man jederzeit durchschalten kann. Alles in Allem stehen 256 Plätze zur Belegung zur Verfügung – kein Wunder, dass man sich eingangs erschlagen fühlt. Es bietet sich an, seine effektivsten und am öftesten benutzten Fähigkeiten auf die erste Leiste zu legen. Das System mit den sogenannten Hotbars funktioniert nach einiger Zeit erstaunlich gut. Mit dem Dualshock 4 Controller kommen noch einige Funktionen hinzu, die die Steuerung noch weiter erleichtern und intuitiver machen. Das Touchpad simuliert eine Maus, mit der man das Interface navigieren kann. Ebenso lässt sich durch das Touchpad eine Minimap aufrufen, die den jeweiligen Wegpunkt einer bestimmten Aufgabe zeigt, ohne die vollständige Karte aufrufen zu müssen. Auch sind die linke und rechte Klicktaste des Pads mit einem Kommando nach Wahl zu belegen. Übrigens ist es möglich, das Spiel per Maus und Tastatur zu steuern – einfach einstöpseln und wie auf dem PC spielen. Der Titel spielt sich aber trotz der etlichen Befehle richtig gut auf dem Controller. Die Steuerung wird durch das Touchpad erleichert. Der Einstieg ist aber etwas schwer, da es einige Stunden dauert, bis man das System wirklich verinnerlicht hat und sofort das an navigiert, was man auch wollte. In Kombination mit dem spielerisch etwas lahmen Anfang könnte hier das Problem entstehen, dass Neulinge den Titel zu schnell verurteilen. An der Stelle sei also gesagt, dass man dem Spiel etwas Geduld schenken muss und erst nach und nach das wahre Gesicht der tollen Spielwelt erkennt.

 

Grafisch ein Augenschmaus

Optisch kann der Titel um einiges mehr hermachen als noch auf der PS3. Da es wahnsinnig viele Areale gibt, präsentieren sich uns die unterschiedlichsten Umgebungen und die verschiedensten Farben. Eorzea bietet fantastische, abwechslungsreiche Landschaften und toll gestaltete Städte und Dörfer. Es gibt unglaublich viel zu sehen und der Großteil weiß optisch zu überzeugen. A Realm Reborn ist nicht das hübscheste Spiel, denn viele Texturen sind matschig und einige Effekte machen einen verstaubten Eindruck. Wenn man sich aber einmal die Dimension des Titels vor Augen führt, kann man diese Einbußen mehr als verkraften. Einige Ansichten beeindrucken mehr, andere weniger. Doch allein die Vielfalt an virtuellen Sehenswürdigkeiten ist eine große Leistung. Die Charaktermodelle sind gelungen, ebenso die Designs und Anzahl der Gegnerarten. Die Performance ist auf der PS4 erheblich besser als auf der Vorgängerkonsole. Während es auf der PS3 bei hohem Spieleraufkommen zu regelrechtem Stottern des Bildes kam, hat die PS4 maximal mit kurzen Rucklern zu kämpfen, wenn eine sehr große Spielergruppe zum Beispiel bei einem FATE auf dem Bildschirm zu sehen ist. Somit kommt die PS4-Version dem PC erstaunlich nah und ist eine große Verbesserung zur trotzdem passablen PS3-Fassung. Wer diese übrigens besitzt, kann kostenlos zur PS4-Variante aufrüsten – eine tolle Geste von Square Enix! Leider muss ich den akustischen Aspekt zwiegespalten betrachten. Während die musikalische Untermalung wirklich wundervoll ist und der Final Fantasy Reihe in Nichts nachsteht, kann man das leider nicht über die Vertonung der Figuren sagen. Wir bekommen nur in Storyquests Stimmen zu hören, die größtenteils leider etwas lustlos klingen. Noch dazu wird sehr viel lediglich durch zähe Texte vermittelt, sodass man sich schon wirklich durchbeißen muss, um der Handlung und dem Universum zu folgen. Das trifft unglücklicherweise auf die meisten MMOs zu, was aufgrund des gigantischen Umfangs aber sogar zu nachzuvollziehen ist.

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Fazit

Es gibt nicht viel, was Final Fantasy XIV – A Realm Reborn macht, um die klassiche MMO-Form zu revolutionieren. Gleichzeitig beweist es, dass es das gar nicht muss, denn der Titel meistert es, viele der gängigen Elemente zu einem tollen Gesamtpaket zu vereinen. Das Gameplay entfaltet sich nach den Anfangsstunden nach und nach immer mehr zum Guten. Die Handlung vermittelt die Stimmung eines Final Fantasy-Teils und ist solide geschrieben. Die Steuerung gelingt mit dem Controller nach einiger Zeit der Angewöhnung erstaunlich gut und auch technisch kommt die PS4-Fassung dem PC recht nahe. Wer Lust auf ein MMO auf Konsole hat, bekommt mit A Realm Reborn nicht nur so ziemlich die einzige Möglichkeit, sondern auch noch eine sehr gute. Da dürfte es jedem leicht fallen, über die lustlose und rar gesäte Synchronisation hinwegzusehen. Wir freuen uns auf den neuen Inhalt, der regelmäßig hinzugefügt wird!

 

Positiv-Icon Story vermittelt Final Fantasy-Flair

Positiv-Icon Gigantischer Umfang

Positiv-Icon Solide Gameplay-Elemente

Positiv-Icon Klassen stets wechselbar

Positiv-Icon Spitze Soundtrack

Positiv-Icon Hübsche Landschaften, technisch gut

Positiv-Icon Gute Steuerung

Negativ-Icon Storyabschnitte lustlos vertont

Negativ-Icon Steuerung und Spiel zu Beginn zäh

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Hey Leute, ich bin der Dominik, Redakteur, und stürze mich für euch gerne in die aktuellsten News und Reviews der PS4 :)