Releasedatum: 22.08.2023
Medientyp: Download
Genre: Sci-Fi, Thriller, Adventure
Entwickler: Fallen Leaf
Herausgeber: Dear Villagers
Mit Fort Solis veröffentlicht Entwickler einen Weltraumthriller als Erstlingswerk mit echter Starbesetzung wie Troy Baker, Julia Brown und Roger Clark.
Vielen Dank an Dear Villagers für das Bereitstellen des Reviewcodes.
Die Geschichte von Fort Solis:
In Fort Solis verschlägt es euch in das Jahr 2080 auf den Planeten Mars. Ihr begleitet die Arbeiter Jack und Jessica. Während letztere noch dabei ist, einen Mast zu reparieren, empfängt Jack ein Notsignal der titelgebenden Bergbauanlage Fort Solis. Also begibt er sich dorthin, um nach dem Rechten zu sehen, muss dabei aber feststellen, dass der ganze Ort im Lockdownmodus ist und weit und breit keine Menschenseele zu sehen ist. Jack schafft es aber, sich Zugang zum Gebäude zu schaffen, was auch ganz gut ist, da ein Sturm über die Marsoberfläche fegt. Im Gebäudeinneren findet er zunächst auch niemanden, aber überall liegen noch Dinge rum und Notizen sind verstreut. Als er dann aber der Wachmann niedergestochen entdeckt, versucht jemand ihn zu töten. Nun muss Jack versuchen zu überleben, während er weiterhin den Geschehnissen nachgeht. Dabei spricht er über sein Mikro immer wieder mit Jessica, die ihm nützliche Tipps gibt. Durch die doch teils humorvolleren Gespräche der zwei, wird das Ganze ein wenig aufgelockert, ohne den Ernst der Situation einzuschränken.
Wie schon erwähnt, findet ihr überall Notizen. Das können normale Zettel sein, aber auch Audio- oder Videoaufnahmen. Diese sind zwar nicht essentiell wichtig zum Verstehen der Geschichte, doch würde ich trotzdem empfehlen, nach ihnen Ausschau zu halten, da sie die Story erweitern und damit noch mehr Licht ins Dunkel bringen. Die Geschichte selbst ist wirklich sehr glaubhaft erzählt und schafft es einen mit hineinzuziehen. Anfangs wirkt das Ganze noch nicht so aufregend, doch spätestens ab dem Fund der Leiche, schafft es das Spiel einen dauerhaft zu packen. Das Spiel ist in 4 Kapitel unterteilt, die jeweils ungefähr eine Stunde gehen und dabei entweder nach und nach oder einfach am Stück gespielt werden sollten. Da die Kapitel wirklich immer zum Abschluss einer Teilgeschichte kommen, sind beide Wege definitiv möglich.
Spazieren und Entdecken:
Da es sich bei Fort Solis um einen immersiven Thriller handelt, steht natürlich die Story im Vordergrund und wird durch Gameplayelemente eher ergänzt. Vergleichen könnte man dies mit Spielen von Telltale. Ihr werdet viel in der Gegend herumlaufen, während ihr euch immer mal umseht, um interessante Dinge zu entdecken. Hin und wieder kommt es zu einem Quicktime-Event, wobei ich ehrlich gesagt nicht weiß, ob es einen zu großen Unterschied macht, ob man diese schafft oder nicht. Ein Gameoverscreen würde wahrscheinlich den Sinn eines interaktiven filmischen Abenteuers zunichte machen. Hinzu kommen noch kleinere Rätsel, die nie sonderlich fordern. Was mich persönlich am Gameplay etwas genervt hat, war das Laufen, denn ihr lauft wirklich sehr langsam, als hätte Jack die Ruhe weg. Kurios wird es nur bei einer Szene, in der er kriechen muss, wobei er dies schneller macht als das normale Laufen.
Die Welt und der Sound von Fort Solis:
Allgemein lässt sich gleich zu Beginn sagen, Fort Solis sieht einfach klasse aus. Mit der Unreal Engine 5 ist den Entwicklern ein wirklich wunderschönes Spiel gelungen. Egal ob die Umgebung, die Charaktere oder Schatten und Lichter, alles sieht wirklich sehr schön aus. Einzig die etwas steifen Haare wirken da deplatziert, aber dies ist meckern auf dem höchstens Niveau. Während die verlassene detailreiche Umgebung und ihre Schatten und Lichter diesen leichten Horrorflair schon gekonnt versprühen, schafft es das Spiel aber auch gekonnt Horrorelemente sehr dezent einzubauen. Es sind die kleinen Dinge, wie eine Person, die die Spieler:innen ganz weit im Hintergrund erspähen können, doch Jack mehr es nicht, oder der abgelegte Helm, der beim Wiederkommen plötzlich anders daliegt, die ein gewisses Unbehagen auslösen können.
Hinzu kommt noch die wirklich gelungene bedrohliche musikalische Untermalung, welche ganz leise einen meist begleitet, bis sie im richtigen Moment laut wird oder ganz aussetzt. Dazu gesellt sich noch die ausgezeichnete englische Synchronisation, die die Charaktere wirklich real und menschlich wirken lässt in Kombination mit der hübschen Grafik.
Die technischen Details:
Fort Solis lief während meiner Testzeit auf der PS5 leider nicht ganz reibungslos. Wenn man Treppen benutzt oder durch enge Gänge geht, macht die Kamera manchmal, was sie will und einmal stürzte das Spiel ganz ab. Ansonsten gab es aber keine Probleme und das genannte tauchte im Spielverlauf nur 2, 3 mal auf. Die Ladezeiten hingegen sind ausgezeichnet, nämlich quasi nicht vorhanden und die Steuerung geht auch simpel von der Hand. Der DualSense findet sehr guten Nutzen im Spiel, wodurch das Geschehen noch immersiver wird.
Fazit:
Mit Fort Solis gelang Fallen Leaf ein wirklich sehr gut gelungenes Erstlingswerk. Die kleinen technischen Problemchen können nicht von der ausgezeichneten Story, der wirklich hübschen Grafik, dem klasse Sound und der sehr guten Synchro ablenken. Als interaktiver Film ist das Gameplay natürlich etwas abgespeckter, aber ich glaube, dass man ohne es, nicht so sehr von der Story mitgerissen werden würde. Allen Scifi-Thriller- oder auch Story-Fans kann man das Spiel damit definitiv empfehlen.