Gamescom 2015: Unsere Indie-Highlights der Messe

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Die Gamescom ist natürlich nicht nur Schauplatz für die großen Spiele der Industrie. Call of Duty und Co. ziehen die Massen zwar an, doch es sollte allgemein bekannt sein, dass auch kleine Spiele mit kleinem Budget und kleinem Independent-Studio dahinter riesigen Spaß machen können. Ich habe mich deshalb auf die Suche nach den Besten Indie-Spielen der Messe begeben. Auf dem Show-Floor gab es viele Spiele in Halle 10.1 bei der Indie-Megabooth zu sehen. Doch auch in der Business Area stellten so einige Entwickler ihre Werke stolz vor. Hier ist eine Liste der Spiele, die mich am meisten überzeugt haben:


Distance

Der futuristische Racer ist bereits auf Steam als Early Access-Version erhältlich, gespielt habe ich den Titel aber noch nicht. Da die Entwickler von Refract planen, das Spiel auch für die PS4 zu veröffentlichen, wagte ich mich gerne an das Spektakel heran. Die ersten Level fallen zunächst jedoch recht unspektakulär aus, weil uns erst alle Mechaniken des Gameplays beigebracht werden. Das Fahren fällt intuitiv aus und ich hatte mich schnell an die Steuerung gewöhnt. Nach wenigen Minuten wird klar: Distance ist kein gewöhnlicher Racer, denn der Titel bietet einige außergewöhnliche Aspekte, die das klassische Renngeschehen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf stellen. Rampen liegen ebenso vor wie die Möglichkeit zum Springen, um beispielsweise über Hindernisse zu galoppieren. In der Luft kann der Wagen gedreht werden, was auch dringend nötig ist. Die Strecken bieten eine abwechslungsreiche Struktur und so gilt es, auch an der Decke und den Seiten zu fahren. Mit Geschick lässt sich das temporeiche Vehikel an die Strecke anpassen, was leichter gesagt als getan ist. Wie lange kann ich den Hindernissen und Herausforderungen der Strecke strotzen?, fragte ich mich beim Spielen. Deshalb erinnert mich Distance eher an Titel wie Trials als an gewöhnliche Rennspiele. Das Spielgeschehen sieht im futuristischen Gewand schick aus, ist rasant und macht süchtig – ein tolles Beispiel für ein „nur noch eine Runde, nur noch einen Versuch“-Spiel. Wirklich überwältigt war ich allerdings erst, als man mir die Oculus Rift aufgesetzt hat. Die Entwickler hatten nämlich auch eine Prototyp-VR-Version des Titels vor Ort. Mit der VR-Brille auf dem Kopf und einem Lenkrad in den Händen macht Distance tatsächlich noch mehr Spaß. Verschiedene Kameraansichten sind verfügbar, wobei in der Virtual Reality natürlich die Cockpit-Sicht zum Einsatz kommt. Neben dem Lenkrad stand ein Joystick-Knüppel bereit, mit dem sich die Neigung des Autos in der Luft vornehmen ließ. Ich freute mich wirklich wie ein Kind, durch eine Rampe hoch in die Luft zu schießen und mich mit dem Joystick auszutoben. Wer keinen schwachen Magen hat, sollte solch ein Setup dringend einmal ausprobieren! Bleibt nur zu hoffen, dass Distance auf der PS4 auch Morpheus Unterstützung erhält. Das Spiel soll noch dieses Jahr erscheinen und kommt mit einem Online-Multiplayer und Split-Screen sowie diversen Modi wie einer Stunt-Spielvariante daher.

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Domiverse

Die belgischen Entwickler von Haunted Tie stellten auf der Messe ihren kompetitiven Multiplayer-Spaß Domiverse vor. Auf acht 2D-Stages können zwei bis vier Spieler gegeneinander antreten. Es gibt acht Figuren zur Auswahl, die allesamt mit unterschiedlichen Fähigkeiten daherkommen. Die gewöhnlichen Angriffe variieren, ebenso bietet jeder Charakter verschiedene Eigenheiten. Eine Art Roboter kann zum Beispiel fliegen und greift mit einem Laserstrahl an. Eine Katze hingegen besitzt die Möglichkeit, Gegner im näheren Umkreis zu betäuben und aus dem Sprung heraus aufzuschlitzen. Es hat in meiner kurzen Anspielzeit Spaß gemacht, die Fähigkeiten der Figuren herauszufinden. Außerdem wirkten die Eigenheiten gut ausbalanciert – jeder hatte stets die Chance, den Sieg zu erringen. Das Geschehen ist leicht zu lernen, doch die Manöver zu meistern, wird seine Zeit dauern. Da ein einziger Treffer ausreicht, um eine feindliche Figur zu zerstören, sind die Runden schnelllebig. Auch weisen die Arenen die ein oder andere Gefahr und Falle auf, sodass Spieler nicht nur auf ihre Gegenspieler aufpassen müssen. Mich hat Domiverse an Towerfall erinnert: Grob ähnelt sich das Gameplay und der Spaßfaktor ist definitiv ähnlich hoch – Domiverse kann ein regelrechter Multiplayer-Hit werden! Der Titel ist noch für Ende des Jahres für Steam geplant und eine PS4-Version ist wahrscheinlich. Wir halten euch diesbezüglich auf dem Laufenden!

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Speedrunners

Auch wenn das Spiel von DoubleDutch Games und tinyBuild Games bereits seit Ende 2013 auf Steam als Early Access-Titel verfügbar ist, habe ich Speedrunners auf der diesjährigen Gamescom erstmals gespielt. Schade eigentlich, denn da ist mir bisher ein großartiges Spiel entgangen! Das Konzept ist so simpel wie genial. Einmal mehr handelt es sich um ein kompetitives Spiel für bis zu vier Spieler. Jeder Mitstreiter wählt einen Superhelden als Figur, dann kann es auch schon losgehen: Es gilt, die anderen Spieler in einer interaktiven Stage abzuhängen. Alle Charaktere rennen das Level entlang, das voll gespickt mit Abkürzungen, Fallen, Boost-Feldern und Items ist. Zudem gibt es Sequenzen, in denen Spieler einen Enterhaken benutzen können, um schneller zu werden oder besagte Abkürzungen zu erreichen. Die Boost-Felder und auch Items sind darauf ausgelegt, dass ein Spieler alle Gegenspieler aus dem Bildschirm verdrängt. Minen, Raketen, eine Vereisungskanone und anderen Gegenstände zielen darauf ab, Gegner zu verlangsamen. Wenn ein Gegenspieler aus dem Bildschirm verdrängt wird oder eine bestimmte Zeitspanne vergeht, verkleinert sich der sichtbare Teil des Spielfeldes zudem. Es ist ein riesiger Spaß, seine Freunde mit einem starken Item im Nu an den letzten Platz zu verfrachten. Das Geschehen ist flott und die Platzierung ändert sich im Sekundentakt. Schnell hat man das Prinzip verstanden, doch es dauert seine Weile, bis man die Stages auswendig lernt und die Spielmechaniken perfekt beherrscht. Das haben wir schmerzlich bemerkt, als ein Entwickler gegen uns angetreten ist – keine Chance ihn einzuholen! Dass der Titel es auf die PS4 schafft, ist leider noch nicht bestätigt. Möglich ist es laut der Entwickler jedoch allemal – ich würde mich wahnsinnig darüber freuen!

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Super Dungeon Bros

Die Entwickler von React Games arbeiten derzeit am Brawler-Spiel Super Dungeon Bros. Wir haben uns das Spiel auf der Gamescom angeschaut und mit einem Entwickler in das 4-Spieler-Coop-Geschehen hineingeschnuppert. Es wird sowohl vorgefertigte, tägliche und wöchentliche Levels geben. Ebenso stehen zufällig prozedural erstellte Dungeons  zur Verfügung. Spieler haben die Wahl aus verschiedenen Figuren, die mit unterschiedlichen Waffen ausgerüstet sind. Das Spielgeschehen variiert demnach je nach Charakter etwas. Der Titel wird aus der Vogelperspektive präsentiert, sodass wir stets einen guten Überblick über das Geschehen haben. Es gilt, Gegnerscharen mit einfachen Angriffen und Spezialmänovern zurückzuschlagen sowie seichte Platforming- und Puzzle-Elemente zu meistern. Auch wenn es einen Modus geben wird, den Titel vollkommen Solo zu erleben, ist Super Dungeon Bros grundsätzlich auf Coop-Harmonie ausgelegt. Es gibt Angriffe im Team: So können wir Mitspieler aufheben und auf Gegner werfen bzw. höher gelegene Areale durch den Wurf erreichen. Zusätzlich lassen sich die Spezialattacken im Zusammenspiel mit den Coop-Bros aktivieren, wodurch die Aktionen umso stärker werden. Geht ein Spieler zu Boden, haben die Kollegen kurzfristig die Möglichkeit, den Gefallenen wiederzubeleben. Verpassen die Mitspieler dies, wird der ganzen Gruppe ein Leben abgezogen. Wir starteten mit fünf Leben, sodass der Verlust eines Lebens durchaus zu verkraften war. Geht die Anzeige auf null, muss der Dungeon aber neu gestartet werden. Wird das Abenteuer hingegen abgeschlossen, können die Figuren eine Währung ausgeben, die beim Spielen verteilt wird. Dadurch lässt sich beispielsweise ein neues Leben für die Gruppe kaufen, die eigene Lebensleiste auffüllen oder die aktuelle Waffe aufstufen. Während das Fantasy-Abenteur mit der Rock-Thematik in der ersten Mission noch recht leicht zu bewältigen war, gestaltete sich der anschließende Bosskampf recht knifflig. Zeitlich haben wir leider nicht mehr als einen Versuch unterbekommen, doch es zeigte sich schnell, dass der Boss eine gewaltige Menge an Schaden austeilt. Gutes Teamplay und das Einstudieren des Boss-Movesets sind nötig, um dem riesigen Gegner etwas anzuhaben. Noch gibt es keinen genauen Termin für das Spiel. Doch wer nach einem spaßigen Coop-Abenteuer auf der PS4 sucht, sollte die Augen nach dem Titel offen halten.

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Wart ihr auch auf der Gamescom? Welche Indie-Spiele haben euch überzeugen können?