Gestern wurde ein Stream angekündigt, der sich näher mit der PlayStation 5 befasst. Heute konnten wir einen näheren Blick auf die Hardware Spezifikationen und Features werfen. Die Präsentation vom leitenden Systemarchitekt Mark Cerny geht stark auf die Hardware und Features der kommenden Konsole ein. Daher gab es leider keine Bilder vom Design der Konsole. Auch zum Preis und Releasedatum wurde nichts gesagt.
PS5: Das steckt drin
Trotzdem wissen wir nun wesentlich mehr über das Innenleben der PS5. Neben CPU- und GPU-Taktraten fokussiert man sich sehr auf die SSD, die lästige Laddezeiten nahezu eliminieren soll. Die intern verbaute SSD setzt auf 825GB Gesamtspeicher und kommt mit einem eigenen SSD-Controller daher. Mit der SSD soll es zudem möglich sein 5,5GB die Sekunde zu laden, damit es so gut wie keine Ladezeiten mehr geben soll. Zum Vergleich: Die HDD der PS4 konnte nur 50-100MB die Sekunde laden. Außerdem setzt Sony ebenfalls auf die Erweiterbarkeit an Speicherkapazität. Demnach wird es möglich sein, eine andere PCIe-SSD anzuschließen. Dafür wird allerdings vorausgesetzt, dass dies High-End Modelle aus dem PCIe 4.0 Bereich sind, die die 5,5GB/s der internen SSD erreichen. Bei der Größe gibt es jedoch keine Einschränkungen. Selbst 4 TB Modelle sollen funktionieren. Welche Modelle genau kompatibel sind, wird per Liste zur Markteinführung nachgereicht. PS4 Titel lassen sich weiterhin von einer extern angeschlossenen USB-HDD abspielen, können auf Wunsch aber auch auf die interne Festplatte kopiert werden.
Die grundlegenden Spezifikationen werden auf Basis von AMDs Zen 2 CPU-Technologie geliefert. Dadurch kann die PlayStation 5 via AMD entworfener System-on-Chip (SoC) mit acht physischen Prozessorkernen 16 Threads bei bis zu 3,5 GHz abarbeiten. Feste Taktfrequenzen soll es ebenfalls nicht mehr geben. Bei Prozessor sowie Grafikeinheit wird auf einen Boost gesetzt, der sich nicht an der Chiptemperatur, sondern an der Rechenlast und Speicheraufnahme orientiert. Ein festgelegter Stromverbrauch soll somit garantiert werden. Damit die Schwelle nicht überschritten wird, kann die CPU sowie GPU den Takt drosseln.
Apropos GPU: Die Grafikeinheit basiert auf AMDs RDNA 2-Architektur und ist mit 36 CUs bei bis zu 2,23 GHz verbaut, was eine Rechenleistung von 10,28 TFLOPs ermöglicht. Der GPU-Takt steigt von 911 MHz auf bis zu 2230 MHz. Auch in Hinsicht auf den Arbeitspeicher hat man sich verbessert. Dieser beläuft sich auf 16 GB GDDR6 RAM (8 × 2 GByte GDDR6 an 256 Datenleitungen mit 7000 MHz).
Die PS5 Hardware Spezifikationen im Überblick
Das sind die genauen Spezifikationen im Überblick:
- CPU: 8x Zen 2 Cores at 3.5GHz (variable frequency)
- GPU: 10.28 TFLOPs, 36 CUs at 2.23GHz (variable frequency)
- GPU Architecture: Custom RDNA 2
- Memory/Interface: 16GB GDDR6/256-bit
- Memory Bandwidth: 448GB/s
- Internal Storage: Custom 825GB SSD
- IO Throughput: 5.5GB/s (Raw), Typical 8-9GB/s (Compressed)
- Expandable Storage: NVMe SSD Slot
- External Storage: USB HDD Support
- Optical Drive: 4K UHD Blu-ray Drive
Für Xbox Series X kommt ein 8-Kern-Prozessor mit 3,8 Ghz und einen Grafik-Chip mit einer Rechenleistung von 12 TFLOPs zum Einsatz. Beim RAM gibt es wenig Unterschiede, denn dieser wird ebenfalls mit 16GB GDDR6 aufgeführt. Auch eine NVMe SSD soll in der kommenden Xbox für schnellere Ladezeiten sorgen. Die Gesamtkapazität beträgt 1 TB.
Neue Infos zu Features: Abwärtskompatibilität & 3D-Sound
Was die Features angeht, gibt es auch einige klarere Informationen. Die Abwärtskompatibilität wird sich anscheinend auf PlayStation 4 Spiele beschränken. Dazu kommt, dass nicht alle PS4 Spiele zum Launch der neuen Konsole unterstützt werden. Mark Cerny äußerte sich wie folgt dazu:
„Der Schub ist diesmal wirklich gewaltig. Und einige Spielcodes können einfach nicht damit umgehen. Die Tests müssen Titel für Titel durchgeführt werden. Wir haben uns kürzlich auf Basis der Spielzeit die 100 erfolgreichsten PlayStation 4-Titel angesehen und erwarten, dass fast alle beim Launch auf der PlayStation 5 spielbar sein werden.“
Genau Namen der getesteten PS4 Titel hat der Systemarchitekt allerdings nicht genannt.
Eine weitere Innovation hört auf den Namen 3D-Sound und wird mit der Tempest Engine realisiert. Die Engine wurde ebenfalls in Zusammenarbeit mit AMD entwickelt. Es wurden Compute Units der GPU modifiziert, sodass sie den SPUs aus dem CELL-Chip der PS3 sehr ähnlich sind. Diese waren schließlich extrem gut für Sound-Verarbeitung geeignet. Mithilfe der Engine soll die PS5 hunderte Sound-Quellen in sehr hoher Qualität so darstellen können, dass der Spieler die genaue Position im Raum erkennt. Es ist zudem egal, ob ihr euch per Kopfhörer einklinkt, Soundbars nutzt oder den TV Lautsprecher verwendet, denn das Erlebnis soll für alles gleichermaßen geboten werden.
Für die realistische Wiedergabe wird der Sound mittels HRTF-System verarbeitet. Damit soll sich der Klang so anfühlen, als ob er tatsächlich durch eine Ohrmuschel gelangt ist. Da jedoch die Ohrmuschel einer Person immer von anderen abweicht, muss der Zuhörer zunächst eine von fünf Vorgaben auswählen. Damit wird der bestmögliche Sound individuell auf den Spieler abgestimmt.
Wer sich für den kompletten Stream interessiert, kann ihn sich hier noch einmal ansehen: