Releasedatum: 08.09.2022
Medientyp: Download
Genre: Adventure, FMV/Live Action
Entwickler: Paul Raschid Media
Herausgeber: Aviary Films/Studios
Bei The Gallery handelt es sich um das neuste Liveaction Spiel von Paul Raschid. Da das Spiel quasi Spielfilmlänge haben soll, dauert ein Durchlauf ohne Überspringen der Sequenzen circa eine Stunde und 30 Minuten. Aufgrund dieser Laufzeit werde ich dieses Review als Shortreview ohne Punktebewertung zum Schluss gestalten.
Vielen Dank an Aviary Films/Studios für das Bereitstellen des Reviewcodes.
Die Geschichte von The Gallery:
In The Gallery habt ihr zum Start die Wahl zwischen zwei Geschichten. Die eine spielt im England des Jahres 1981 mit einer weiblichen Protagonistin, die andere 2021 mit einem männlichen Protagonisten. In beiden Jahren befand sich England in schwierigen Zeiten. Während 1981 die Nation geteilt war und immer mehr Wut gegen die Premierministerin entstand, teilte sich die Nation Englands 2021 wegen der Pandemie und Brexit.
In beiden Jahren schlüpft ihr in eine Person namens Morgan, welche ein:e Kunstkurator:in ist und vor einem wichtigen Wochenende steht. Während die Interesse in Porträtkunst zurückging, hatte Morgan die Chance ein Werk von einer bekannten Künstlerin für ein Wochenende zu erhalten, jedoch nicht auf die moralischste Art und Weise. Am Abend vor dem besagten Wochenende, erhielt man bereits das wertvolle Stück, als plötzlich eine Person in der Galerie einen Stuhl und eine Staffelei anrichtete. Die Person stellt sich als Dorian vor (1981 männlich, 2021 weiblich) und ist laut eigenen Aussagen, ein:e Reproduktionskünster:in. Morgan ist zuerst verwirrt, wie man den einfach reinkommen konnte, doch schüttelte diesen Gedanken ab, als Dorian einen um den Finger wickelte. Dorian habe sich nun umentschieden und entschlossen ein Porträt von Morgan anzufertigen, dem Morgan auch zustimmt und sich dafür auf den Stuhl setzt. Als ein wenig Zeit verging, beschloss er/sie, dass nun für den heutigen Abend, dass sie dies an einem anderen Tag fortsetzen sollten. Doch Dorian weißt daraufhin, dass Morgan sich nicht erheben kann, da sich unter dem Sitz eine Bombe befindet. Ab diesem Zeitpunkt beginnt ein wortgetragener Kampf ums Überleben, in dem Morgan versucht mehr über Dorian herauszufinden und so vielleicht einen Weg zu finden, diese Nacht zu überstehen. Dabei schaffen es die Schauspieler:innen sehr gekonnt, die verschiedenen Emotionen darzustellen. An sich wirkt das Spiel dadurch und den gut eingesetzten Kameraschnitten wie ein richtiger Film. Da verwundert es nicht, dass 2023 eine lineare Film Version erscheinen soll.
Während der Geschichte habt ihr immer wieder die Möglichkeit verschiedene Entscheidungen zu treffen. Tatsächlich gibt es 150 verschiedene Entscheidungswege, die zu 20 verschiedenen Endings führen können (12 davon 1981, 8 weitere 2021). Wie ihr schon lesen könnt, ähneln sich die zwei Geschichten im Grundprinzip sehr. Das reicht sogar so weit, dass einige wichtige Dialoge eins zu eins übernommen werden. Doch allein durch die verschiedene Jahre in denen die jeweiligen Geschichten spielen, gibt es auch enorm viele Unterschiede zu entdecken, was nur noch durch die vielen Entscheidungswege verstärkt wird. Hat man eine der Geschichten von The Gallery durchgespielt und startet sie erneut, kann man einige Sequenzen bei Bedarf überspringen, um so schneller zu neuen möglichen Handlungssträngen zu kommen.
Weitere Informationen:
The Gallery ist nur als PS4 Version erschienen. Da es sich aber um ein Liveaction Game handelt, sieht es trotzdem sehr schön aus. Ich habe es auf der PS5 getestet. Dort waren die Ladezeiten quasi nicht vorhanden, aber auch hier war manchmal nach Entscheidungen, ein kurzes nicht mal 1 Sekunde lang andauerndes Stocken bemerkbar. Dies kam bei mir interessanter Weise aber nur in der 1981 Geschichte vor. Zum Spielen braucht ihr nur den Analogstick, um zwischen den Entscheidungen zu wechseln und die X-Taste, um sie zu bestätigen. In diesem Spiel pausiert ihr mit der Kreis-Taste, dort seht ihr auch eure Stats. So ist dort gelistet, wie viele Endings ihr schon erlebt oder auch wie viele Entscheidungen ihr schon getroffen habt.
Wie schon oben erwähnt, geben die Schauspieler:innen ihr bestes, um die Charakter so gut es geht, wieder zu geben. Dies wird auch durch ihre Stimmen sehr deutlich, die die Emotionen zusätzlich zur Mimik noch klarer machen. Das Spiel bietet nur eine englische Sprachausgabe, besitzt aber auch deutsche Untertitel, die ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht empfehlen kann, da vieles noch etwas fehlerhaft ist, wodurch teilweise die Sätze keinen klaren Sinn machen.
Fazit:
The Gallery erzählt eine interessante Geschichte, die ihr selbst beeinflussen könnt. Beide Storystränge (1981 und 2021) bieten genug Unterschiede, dass es sich lohnt, auch beide zu spielen. Durch die vielen verschiedenen Endings wird man zusätzlich noch mehr zum wiederholten Spielen eingeladen, was durch die Vorspulfunktion auch noch attraktiver wirkt. Getragen wird das Spiel aber definitiv durch seinen Cast, der eine hervorragende Leistung über die Dauer des interaktiven Films hinweg bringt. Es ist auch gameplaytechnisch ein sehr entspanntes Spiel, was man an einem ruhigen Tag mit etwas mehr als einer Stunde Zeit genießen kann.